Telefon (03733) 4295360  | E-Mail

 
Bannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur Startseite
Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Kommentar- Soka Bau für Einzelunternehmer

05. 11. 2015

 

SOKA Bau Abgabe für Einzelunternehmer - Kommentar

Dass die Soka-Bau auch von den Ein-Mann-Betrieben einen Beitrag von 900 Euro pro Jahr zur Berufsausbildung fordert, macht viele Handwerker wütend.

Ich möchte hier nicht vertiefen, ob diese Forderung gerecht oder ungerecht ist. Darüber kann man trefflich streiten. Kein Solounternehmer wird darüber jubeln, aber es gibt auch aus der Wirtschaft (also nicht nur von der Soka Bau) Befürworter.

Ich möchte das Problem von einer anderen Seite beleuchten.

Was machen wir gegen Verordnungen und Vorschriften, welche uns in der täglichen Praxis das Leben schwer machen, die Motivation untergraben und schlicht und einfach manchmal keinen Sinn ergeben oder an der Wirklichkeit meilenweit vorbei gehen? Jeder einzelne sollte sich diese Frage stellen!  Wütende Kommentare ins Netz zu stellen, besänftigt vielleicht eigene Emotionen, aber konnte bisher damit auch schon etwas erreicht werden? Schwächen wir uns als Handwerker nicht selbst, indem wir uns nicht mehr organisieren? Und damit meine ich nicht die Organisation einer Schimpfrunde am Stammtisch!

Ich meine z.B. über die Handwerksinnungen. Die Handwerksinnungen mit den Kreishandwerkerschaften haben ein umfassendes Mandat zur Vertretung unserer Handwerksinteressen, welches in seinem Umfang und Praxisbezogenheit bei keiner anderen gesetzlich geregelten Handwerksorganisation zu finden ist.

Mit dem Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts und einer sehr hohen Organisationsquote käme keiner an uns vorbei. So lange es noch (zu viele) handwerkliche Unternehmer gibt, welche den Sinn sich zu organisieren nur mit der Frage „was habe ich persönlich davon“ hinterfragen, sollte sich von den „Nichtorganisierten“ auch keiner beschweren, wenn man zum Spielball von Büro- und Eurokraten wird.

Und damit zurück zur SOKA Bau. Alles was von der SOKA Bau kommt (und nicht nur von dieser) ist ein Ergebnis von Tarifverhandlungen (auch die neue Abgabe für Solounternehmer), also Verhandlungen von Gewerkschaften und Arbeitgebervertretungen. Eine Handwerkinnung ist vom Status her auch Tarifpartner und kann Tarife aushandeln. Aber Verhandlungserfolge werden nur wahrscheinlicher, wenn man auch zahlenmäßig stark organisiert auftreten kann. Mit Organisationsquoten von 20% sind wir oft einfach zu schwach.

Deshalb nochmals die Frage: Schwächen wir uns nicht selbst?

Viele schimpfen in diesem Zusammenhang auch über die Handwerkskammer. Eine Handwerkskammer ist keine Tarifpartei und darf sich gar nicht einmischen.

Außerdem wurden die handwerklichen Angelegenheiten vom Staat in eine Selbstverwaltung, organisiert über die Handwerkskammern, gegeben. Es mögen berechtigte Kritikpunkte an der Arbeit der Handwerkskammern und die Pflichtmitgliedschaft vorhanden sein, aber man stelle sich vor, wenn es keine Handwerkskammern gäbe, würden die Aufgaben der Selbstverwaltung vom Staat wahrgenommen. Ich möchte es mir nicht vorstellen. Sicher ist, es würde keineswegs besser!

Stärken wir spürbar unsere Fachinnungen, stärken wir uns selbst, unser Positionen und damit das ganze Handwerk.

 

Übrigens: Innungsbetriebe in einigen Gewerken wie Tischler, Schlosser, Schmiede und SHK Betriebe müssen diese Abgabe nicht zahlen.........

 

Fragen dazu beantwortet gerne Ihre Kreishandwerkerschaft.

 

Steffen Böttcher

Kreishandwerkerschaft Erzgebirge

 
UNSERE NÄCHSTEN VERANSTALTUNGEN
 

Kreishandwerkerschaft Erzgebirge-Chemnitz
Adam-Ries-Str. 16
09456 Annaberg-Buchholz

 

 Telefon (03733) 4295360

 Telefax (03733) 5003479

E-Mail

Kreishandwerkerschaft Erzgebirge-Chemnitz

 

Erzgebirge

Handwerk